An Gästen zum 60. Geburtstag der Grefrather Kantorei fehlte es nicht. Kein Stuhl in der Evangelischen Friedenskirche war mehr frei, als Gastorganist Alfred Pollmann das Jubiläumskonzert mit "Praeludium et Fuga in E" von Vincent Lübeck (1654-1740) eröffnete. Bei der Programmgestaltung war der Jubilar auf eine originelle Idee gekommen. Aufgeführt wurden, mit einer Ausnahme, nur Werke von Komponisten mit einem runden oder halbrunden Geburts- oder Todestag. Egal, ob deshalb oder unabhängig davon: Geboten wurde ein interessantes, hörenswertes Programm. Lediglich Felix-Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) erfüllte nicht die "Aufnahmebedingung". Aber da er sich beim Chor größter Beliebtheit erfreut, wollte man ihn an diesem Festtag nicht missen. Von seiner Kantate "Wer nur den lieben Gott lässt walten", geschrieben für Solosopran, Chor, Streicher und Orgel, gelang eine eindrucksvolle Aufführung. Das gilt auch für alle anderen aufgeführten Werke. Erfüllte auch Mendelssohn nicht die "Auswahlkriterien", so aber doch seine Schwester Fanny Hensel (1805 - 1847). Zweifellos passte deren Komposition "Zum Fest der heiligen Cäcilia" bestens zum Chorjubiläum.
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